LKW-Parkplätze für 5,5 Millionen Euro
Hörmann Reisen plant ein Großprojekt an der A8 bei Dasing. Im ersten Schritt entstehen 73 LKW-Parkplätze, künftig will sich aber auch der Betrieb dort niederlassen.
Nach einer langen Vorbereitung muss es jetzt schnell gehen: Zeit war und ist ein entscheidender Faktor beim Großprojekt in Dasing. Am Montag stand bereits der Bagger bereit, Reifenspuren zogen sich durch die anliegende Wiese. In einem Jahr sollen über das Grundstück tagtäglich Lastwägen rollen, 73 Parkplätze sind hier zwischen A8 und B300 geplant. Damit je-doch nicht genug – in Zukunft will sich der Betrieb mit Sitzen in Rehling und Augsburg hier vergrößern. 5,5 Millionen Euro fließen in die Bauarbeiten. Was bedeuten die Veränderungen für die Gemeinde Dasing?
Es sei der erste Spatenstich seines Lebens, sagte Philipp Hörmann, Geschäftsführer und Inhaber von Hörmann Reisen. Zu dem Termin hatten sich viele Beteiligte des Projekts auf dem Grundstück neben dem Dasinger Bauernmarkt eingefunden, darunter Dasinger Gemeinderäte und Mitarbeiter der Verwaltung und des Bauhofes. Den Grund hatte die Firma bereits im Jahr 2009 gekauft, damals noch mit anderen Plänen – eigentlich sollte der betriebseigene Linien-verkehr ausgebaut werden. Eine direkte Anbindung an A8 und B300, ein Schlüsselpunkt des Verkehrs in Schwaben: Hörmann wählte den Ort aufgrund seiner verkehrsgünstigen Lage. Doch die Zeiten hatten sich geändert: In den europaweiten Ausschreibungen hätten regionale Anbieter oft das Nachsehen gehabt, wie Philipp Hörmann erläuterte. 2011 verlor das Unternehmen seine Buslinien und orientierte sich um.
Mit der Hochschule Augsburg feilte man an neuen Ideen für den Standort und wurde erneut unterbrochen, dieses Mal von der Coronakrise. Der Betrieb, der sich auf touristische Reisen spezialisiert hat, sah sich nach krisenresistenten Standbeinen um. Dabei stieß man auf ein Förderprogramm des Bunds zur Schaffung neuer LKW-Parkplätze. Mit Projektleiter Sascha Pfannenschmidt wagte sich der Betrieb an die ambitionierte Planung – zwischen Planung und Antrag verging lediglich ein Jahr. Als die aufwendige Vorbereitung so weit abgeschlossen war, kam die nächste Unsicherheit. „Als wir den Antrag eingereicht hatten, war nicht sicher, ob noch genug Geld für eine Förderung übrig ist“, fasste Sascha Pfannenschmidt zusammen. Doch es klappte. Jetzt muss nur noch der Bau abgeschlossen werden, und zwar pünktlich in zwölf Monaten, um die Förderung zu erhalten.
Neben den 73 Parkplätzen sollen in weiteren Schritten auch E-Ladesäulen entstehen, etwa für Lastwagen und Nutzfahrzeuge. Auch ein neues Büro und ein Terminal für Busreisen sind künftig geplant. Philipp Hörmann richtete seinen Dank an die Gemeinde Dasing: Die Zusammenarbeit sei gut gewesen und man wisse den Vertrauenszuschuss zu schätzen. Auch Bürgermeister Andreas Wiesner freute sich über den Start des Projekts. Wie er erzählte, kann er sich noch an 2009 erinnern, damals war er Gemeinderat gewesen. Nun, nach 15 Jahren, geht es auf dem Grundstück voran.
Was bedeutet das Projekt nun konkret für die Gemeinde? Die Befürchtung, dass durch den Park-platz mehr Verkehr, Lärm und Abgase entstehen, wollte Sascha Pfannenschmidt entkräften: „Die LKW sind hier bereits unterwegs und parken überall im Gemeindegebiet.“ In ganz Deutschland fehle es an Parkplätzen, in der Gegend gebe es praktisch keinen einzigen.
Den Grund hatte die Firma bereits im Jahr 2009 gekauft.
Im Vorfeld habe man Gutachten anfertigen lassen und Untersuchungen durchgeführt, ob der nahe gelegene Kreisverkehr, der A8 und B300 verbindet, dem Verkehr gewachsen sei. Zum Bauernmarkt werden Lärmschutzwände errichtet und die oft lauten Kühl-Lastwagen müssen im hinteren Bereich des Parkplatzes abgestellt werden. In Zukunft werden durch die neuen Betriebe Arbeitsplätze entstehen.
Auch für die Natur sollen keine Nachteile entstehen. Die Bauarbeiten habe man so geplant, dass weder Erde zu- noch abtransportiert werden muss, erklärt der Projektleiter. Das sei schonend für das Erdreich, aber auch herausfordernd, weil das 3,4 Hektar große Grundstück hügelig ist. 50 Prozent werden bebaut, auch Grünflächen und Bäume sind eingeplant. Alle Arbeiten übernimmt die Firma Osterried aus Eurasburg.
Die Parkplätze werden von Hörmann Reisen an ein Unternehmen vermietet, das sich um die Verwaltung kümmert. Neben den Stellplätzen soll es Sanitäranlagen und einen Aufenthaltsraum für die Fahrerinnen und Fahrer geben, das Gelände soll videoüberwacht sein. Spätestens im September 2025 wird der Parkplatz für Lastwagenfahrerinnen und -fahrer geöffnet sein. Und die weiteren geplanten Projekte der Hörmanns? „Hier gibt es zum Glück nicht den gleichen Zeitdruck“, sagte Sascha Pfannenschmidt mit einem Schmunzeln. Das Grundstück soll sich in den kommenden Jahren entwickeln.
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